Aus dem Enthüllungsbuch über das Flirtenlernen in heutigen Zeiten stelle ich eine literarische Passage vor, die freilich nicht typisch ist. Das Buch geht heftig und politisch unkorrigierbar zur Sache!‚Liebes Mädchen, ich muß dir ein Geständnis machen. Ich bin gar nicht der Herr von und zu Schwerenot, Raubritter der Grafschaft Oberverführingen und auch kein Herzog Minnesang. Ich bin ganz einfach ein Hochstapler, der es dringend nötig hatte, mit dir ins Bett zu kriechen und dich zu besamen.’ Sagen Sie, Verehrteste, sagt ein Liebhaber das im ersten Gespräch zu seiner Flamme? Wäre das passend? Ich wollte mir mal eine weibliche Meinung zu diesem Thema einholen, das mich schon lange beschäftigt. Was würden sie dem Hochstapler Schwerenot raten? Wann sollte er sein Geständnis vortragen? Unter uns, meine Ansicht als Kavalier ist, daß der korrekte Zeitpunkt wäre, wenn der Herr Schwerenot am Morgen aus dem Bett steigt, das er mit dem höchst vergnügten Fräulein die Nacht über geteilt hat und ihre anbetungsvollen Augen schmelzend auf ihn gerichtet sieht. Dann ist es Zeit für ihre erlösenden Worte: ‚Ich verzeihe dir. Das ist mir jetzt schnurzegal, mein lieber Schwerenot. Es ist schön bei dir.’ Oder haben Sie moralische Skrupel? Was soll ich dem Kavalier Schwerenot raten, vorausgesetzt, daß ich dieser nicht selber bin, was ja immerhin sein könnte?