Seit 1995 wird die Demokratische Bundesrepublik Äthiopien überwiegend von einer ethnisch-föderalistischen Struktur verwaltet, die durch eine gewisse Aufteilung der Zuständigkeiten zwischen ethnischen, nationalen, staatlichen und regionalen Komponenten gekennzeichnet ist, um die territoriale Integrität des Landes insgesamt zu wahren. Trotz des anhaltenden Wirtschaftswachstums im letzten Jahrzehnt und der Versuche, die arme Landbevölkerung aus der Armut zu befreien, hat die Umsetzung des ethnischen Föderalismus in Äthiopien in den letzten zwanzig Jahren zu polarisierenden Debatten geführt. Das Hauptziel dieser Studie ist es, die Struktur des äthiopischen Föderalismus, der seit mehr als zwei Jahrzehnten besteht, neu zu bewerten und Lehren daraus zu ziehen. Darüber hinaus soll die Studie den politischen Entscheidungsträgern zusätzliche Erkenntnisse liefern, um die bestehende Form des Föderalismus zu überprüfen und das Land in einen autonomen demokratischen Föderalismus umzuwandeln, der zur Stabilität und Einheit Äthiopiens beiträgt und die lokale Bevölkerung zur Selbstverwaltung befähigt, so dass sie sich vorwärts bewegen und in einen Dialog eintreten kann, der ihre Interessen, Missstände und Bestrebungen wirksam verhandelt.