Die Didache ist die älteste der überlieferten Kirchenordnungen. Die aus dem Jahre 1056 stammende Handschrift nennt in ihrem Inhaltsverzeichnis die Schrift einfach „Lehre der zwölf Apostel', während der ursprüngliche, über dem Text stehende Titel die vollere Form hat: „Lehre des Herrn durch die zwölf Apostel an die Heiden'.Die Didache, in deren sechs ersten Kapiteln wir offenbar eine Ansprache an Täuflinge zu sehen haben zerfällt in drei Hauptteile, die durch die Übergänge im Texte selbst deutlich gekennzeichnet sind. In dem ersten Teil werden die zwei Wege beschrieben: der Weg des Lebens, der Weg des Todes ; im sechsten Kapitel wird sodann zusammenfassend Vollkommenheit verheißen für den, der auf dem Wege des Lebens wandelt. Der Weg des Lebens enthält neben vielen anderen sittlichen Vorschriften das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe und strenge Warnung vor Zauberei und Götzendienst. Der Weg des Todes bringt eine Aufzählung von Sünden und Lastern. Der zweite Hauptteil ist ein altkirchliches Rituale mit Vorschriften über die Spendung der Taufe, über Fasten und Gebet und vor allem über die Feier der Eucharistie; hier finden sich drei herrliche Gebete in betreff des Kelches, des Brotes und zur Danksagung. Darauf folgt im dritten Hauptteil zunächst eine Belehrung über die Aufnahme und Bewirtung der Apostel und Propheten, der zugereisten Brüder überhaupt, wobei Güte und Vorsicht empfohlen wird, Vorsicht, weil sich auch Schwindler einfinden. In den folgenden Kapiteln hören wir einiges über die Feier des Herrentags (Sonntags), über die nötigen Eigenschaften und die Wahl der Bischöfe und Diakonen, über die Verpflichtungen der Gemeindeglieder gegen Gott und gegeneinander. Das Schlusskapitel endlich enthält eine Mahnung zur Wachsamkeit unter Hinweis auf die bevorstehende Ankunft des Herrn und seiner Heiligen am Ende der Welt, dessen Vorzeichen und Gefahren geschildert werden.