Das nationalsozialistische Konzentrationslager Stutthof unweit von Danzig (Westpreußen) ist bei den westlichen Historikern niemals Gegenstand wissenschaftlicher Forschung gewesen. In Polen existiert dazu eine recht umfangreiche Literatur, die jedoch mit Vorsicht aufzunehmen ist, da sie stark von sowjetisch-kommunistischer und polnisch-nationalistischer Ideologie beeinflusst ist. Stutthof, so heißt es dort, sei 1944 zu einem 'Hilfsvernichtungslager' bei der Durchführung der sogenannten 'Endlösung der Judenfrage' geworden.Jürgen Graf und Carlo Mattogno haben dieses Bild des KL Stutthof einer kritischen Überprüfung unterzogen, gestützt auf polnische Literatur sowie auf Dokumente, die sie in russischen, polnischen und niederländischen Archiven fanden. Dabei widmeten die Autoren den 1944 erfolgten Massentransporten von und nach Stutthof besondere Aufmerksamkeit. Als Ergebnis ihrer Untersuchungen sind sie bezüglich der Funktion des Lagers zu eindeutigen Schlussfolgerungen gekommen, die sich grundlegend von den in der orthodoxen Literatur aufgestellten Thesen unterscheiden: Graf und Mattogno belegen nicht nur, dass das Lager Stutthof nicht als 'Hilfsvernichtungslager' diente - der Raum, der als Menschengaskammer benutzt worden sein soll, war niemals etwas anderes als eine Entlausungskammer. Dieses Buch wirft auch Licht auf die Frage, was mit einigen derjenigen Häftlinge geschah, die nach Auschwitz deportiert, dort aber niemals registriert wurden: nach einer wahren Odyssee landeten einige davon in Stutthof.Das vorliegende Werk ist ein Meilenstein der Geschichtsforschung zu diesem Lager, an dem eine Anspruch auf Seriosität erhebende Geschichtsschreibung nicht vorbeikommen wird.Zweite, korrigierte und erweiterte Auflage 2016 3